Wo bin ich gestartet? Was erwarte von dem Kurs BAIN?

Da das Modul Bibliotheks- und Archivinformatik in der Vertiefungsrichtung Bibliotheksmanagement, die ich gewählt habe, ein Pflichmodul ist, habe ich mich vor dem Start ehrlich gesagt nicht mit den Modulinhalten auseinandergesetzt. Aber grundsätzlich habe ich mir gedacht, toll, wieder mal ein Informatik-Fach, bei dem es hoffentlich etwas anwendungsorientierter wird mit Übungen und Beispielen aus der Praxis und weniger Theorie und wissenschaftlichem Arbeiten. Es ist nicht so, dass mir Schreiben schwer fällt oder ich mich nicht gerne vertieft mit einer Forschungsfrage auseinandersetzte, aber die letzten beiden Semester waren teilweise schon sehr trocken.

Grundsätzlich fällt es mir leicht, mich mit neuen Systemen und Programmen zurechtzufinden. Als Grundbildung habe ich eine Lehre als Polygrafin gemacht und da gerade noch so den Sprung vom analogen zum digitalen mitbekommen. Danach habe ich in vielen verschiedenen Agenturen und Verlagen mit unterschiedlichen Systemen gearbeitet. Seit zwei Jahren arbeite ich nun in der Fachbibliothek der Hochschule Luzern im Departement Soziale Arbeit und konnte/musste/durfte mich wieder schnell in neue Software einarbeiten - diesmal Aleph, der bekannte grosse Bibliotheksdinosaurier; aber auch viele andere Office-Tools wie SharePoint und das Web CMS Sitecore. Der Begriff „poly“ (für „viel“) begleitet mich wohl noch lange in meiner beruflichen wie auch persönlichen Laufbahn, ich kann sehr vieles und lerne schnell, aber ich bin halt bei keinem der Programme ein Super-User.

Die Informatik-Fächer im Information Science Studium fand ich immer sehr spannend und auch die Grundlagen der Programmiersprachen sind mir anfangs einfach und logisch erschienen und haben mich fasziniert. Deshalb dachte ich eine Weile auch, dass ich die Vertiefung Web Usablitity im Major wählen würde, was mir mit dem technischen und gestalterischen Hintergrund der Polygrafin auch irgendwie sinnvoll erschien. Jedoch merkte ich dann, dass mir die Programmier- und Informatiklogiken und ab einem gewissen Level dann doch zu abstrakt und kompliziert wurde (ich kann mich noch so vage an ARIS (Archiv- und Informationssysteme) und GSET (Semantische Technologien) erinnern, in denen ich mich gegen Ende dann etwas durchgekämpft habe :-)

Deshalb der Entscheid zur Vertiefungsrichtung Bibliotheksmanagement, bei der die sozialen und pädagogischen Komponenten mehr im Vordergrund stehen.

Erfahrung mit Bibliotheks- oder Archivsoftware

Wie erwähnt, arbeiten wir an der HSLU mit der Bibliothekssoftware Aleph. Ich hatte einen steilen aber guten Einstieg und komme mit allen Modul gut zurecht, aber eben halt nur als Oberflächen-Anwenderin. Im Bibliotheksverbund Luzern kümmert sich ein kleines Team von Systembibliothekaren um alles was „dahinter“ läuft. Ausserdem bin ich zuständig für das Hochladen der studentischen Arbeiten in das Luzerner Repository (läuft über Zenodo). Auch Discovery Tools wie swissbib.ch und iluplus.ch kenne ich nur als Anwenderin.

Motivation / Erwartungen

Nach einem ersten Blick auf die Modulinhalte und die Lernziele, freue ich mich auf Themen wie Suchmaschinen und Discovery-Systeme, die ich gerne besser verstehen würde (das Modul Information Retrieval war sehr spannend, aber leider sehr theoretisch). Weiter verspreche ich mir ein besseres Verständnis vom Aufbau der Bibliothekskataloge, gerade auch in Hinblick auf die Einführung von ALMA/SLSP Ende dieses Jahres. „Unsere“ Bibliothek ist Teil einer grossen Instituion Zone und vieles wird „von oben“ gesteuert werden, trotzdem möchte ich besser verstehen, wie die Daten und Prozesse miteinander zusammenhängen, weil wir ein sehr kleines Team sind und vieles von unserer “eigenen” Effizienz und Flexiblität abhängt. Auch die Metadatenstandards interessieren mich, da ich die Begriffe schon oft gehört habe, aber mir doch nicht wirklich was darunter vorstellen kann. Da freue ich mich auf Praxis- und Anwendungsbeispiele.